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Verbände kritisieren Eckpunkte für Kennzeichnung von Rindfleisch

|   top-news

Das BMEL soll erst Geburtsfehler im Tierhaltungskennzeichnungsgesetz beseitigen, bevor eine Ausweitung auf Rindfleisch erfolgt, fordern jetzt gleich mehrere Verbände und Organisationen aus der Agrarwirtschaft. Die Kriterien für die Haltungsstufen seien ungeeignet und schränkten die Wettbewerbsfähigkeit der Tierhaltung in Deutschland weiter ein. Die Anforderungen an teilweise weit über die in den von der Wirtschaft getragenen Systemen hinaus.

Wichtige Verbände und Organisationen im Bereich Nutztierhaltung lehnen die Pläne des Bundeslandwirtschaftsministeriums für eine Ausweitung der Tierhaltungskennzeichnung auf Rindfleisch ab. Vor einer Ausweitung müssten die Geburtsfehler des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes behoben werden. Dazu zählten die fehlende bundeseinheitliche Auslegung der Kriterien für die verschiedenen Kategorien, die ungeklärte Frage der Datenweitergabe an die nachgelagerten Stufen, die unzureichende Möglichkeit zum Downgrading und die mangelhafte Einbindung privater Systeme, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier von Deutschem Bauernverband (DBV), Bundesverband Rind und Schwein (BRS), Deutschem Raiffeisenverband (DRV), Initiative Tierwohl (ITW), Milchindustrieverband (MIV), QM Milch sowie Verband der Deutschen Fleischwirtschaft (VDF).

 

Betriebe werden verunsichert

Scharfe Kritik übt die Verbändeallianz an den vorgesehenen Kriterien für die verschiedenen Haltungsstufen bei Rindern. Sie gingen an der Realität vorbei und wiesen verschiedene Inkonsistenzen zwischen den einzelnen Stufen auf. So sei vorgesehenen, dass Jungbullen und Milchkühe anhand der Kriterien eingestuft werden, die für die letzten 12 Monate vor der Schlachtung gelten. Dabei werde aber nicht berücksichtigt, wie eine andere Aufstallung der Milchkühe während der Trockenstehphase oder auch Haltungssysteme mit zunehmender Automatisierung seien. Statt die Landwirtschaft zu entlasten, werde die Wettbewerbsfähigkeit der Tierhaltung in Deutschland weiter eingeschränkt und zusätzliche Bürokratie erzeugt, lautet die Kritik. Mehr Tierwohl sei damit nicht verbunden.

 

Die geplante Erweiterung des bestehenden Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes führt in der vorgelegten Form zu einer hohen Verunsicherung der Betriebe, so der Vorwurf der Verbände. Betroffen seien Betriebe, die bereits erhebliche Tierwohlinvestitionen getätigt haben, um an den Mehrwertprogrammen der Wirtschaft teilzunehmen zu können und nun erneut ihre Ställe umbauen müssten. Darüber hinaus gingen die Anforderungen an einigen Stellen ohne wissenschaftliche Begründung weit über die Anforderungen der von der Wirtschaft getragenen Systeme hinaus und gefährdeten die dort erzielten Fortschritte beim Tierwohl in hohem Maße.

 

Wirtschaft nicht einbezogen

Moniert wird auch das Vorgehen des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Weder die Tierhalter noch die Fleisch- und Milchwirtschaft oder die etablierten Systemträger der Wirtschaft seien in die Erarbeitung des Eckpunktepapiers einbezogen worden. Die Verbände und Organisationen der Wirtschaft fordern das BMEL auf, zunächst die bestehenden Probleme bei der staatlichen Tierhaltungskennzeichnung für Schweinefleisch zu lösen und dann mit den Wirtschaftsbeteiligten wissenschaftlich fundierte Kriterien für die Ausweitung auf Rindfleisch zu erarbeiten und dabei bestehende Ausarbeitungen zu berücksichtigen. AgE

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