Transatlantischer Schulterschluss
Angesichts der handelspolitischen Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und der EU haben mehrere europäische Agrarverbände die Fühler über den Atlantik ausgestreckt. Die Präsidenten von Copa und Cogeca, Giansanti und Nilsson, trafen in Washington nicht nur Vertreter der maßgeblichen Ministerien, sondern berieten sich auch mit dem amerikanischen Berufsstand. Der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti appellierte gemeinsam mit der NFU an US-Präsident Trump und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, unverzüglich zu deeskalieren.
Aus Sorge vor dem eskalierenden Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union rücken die Landwirtschaftsverbände von beiden Seiten des Atlantiks näher zusammen. Die Präsidenten der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (Copa) und ländlichen Genossenschaften (Cogeca), Massimiliano Giansanti und Lennart Nilsson, waren vergangene Woche zu einem mehrtägigen Besuch in Washington. Nach Angaben der EU-Ausschüsse standen "strategische Treffen" mit hochrangigen Vertretern vom Büro des Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten (USTR), dem Landwirtschaftsausschuss des Senats und dem Landwirtschaftsministerium (USDA) auf dem Programm. Auch mit Branchenorganisationen wie dem American Farm Bureau Federation (AFBF), der National Farmers Union (NFU) und dem U.S. Soybean Export Council (USSEC) tauschten sich Copa und Cogeca aus.
Der Dialog mit den amerikanischen Pendants habe verdeutlicht, dass die Landwirtschaft eine starke transatlantische Partnerschaft brauche, so das Fazit von Giansanti. Die Landwirte dürften nicht zu Kollateralschäden in Handelskonflikten werden. An die EU-Kommission appellierte der COPA-Präsident, die Landwirtschaft aus allen eventuellen Gegenmaßnahmen herauszuhalten.
Auch Italiens mitgliederstärkster Landwirtschaftsverband Coldiretti und der italienische Erzeuger- und Herstellerverband Filiera Italia setzen auf Kooperation mit amerikanischen Verbänden. Sie appellierten gemeinsam mit der NFU in einem Brief an US-Präsident Donald Trump und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, unverzüglich Schritte zur Deeskalation des Handelskonflikts einzuleiten. Als erste vertrauensbildende Maßnahme wird vorgeschlagen, gegenseitige Handelsbarrieren abzubauen. "Landwirte auf beiden Seiten des Atlantiks leiden unter Stress und Ungewissheit aufgrund der drohenden Zölle", erklärte NFU-Präsident Rob Larew. Handelskonflikte führten zu steigenden Kosten, gestörten Lieferketten und eingeschränkten Marktzugängen. Das schädige Landwirte, Verbraucher und Unternehmen gleichermaßen. AgE